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Gertraud Mörtenhuber
Religionspädagogin

"Es macht einen Unterschied, ob du nach einer Begegnung einen Eindruck mitnimmst oder eine Spur hinterlässt".

Dieser Gedanke stammt aus meiner Jugendzeit. Seite für Seite füllte ich Hefte mit Aphorismen. Erlebtes in Botschaften zu fassen, die berühren – mich selbst oder andere – zählt schon lange zu den wertvollsten Augenblicken in meinem Leben.

Mit 16 Jahren nahm ich am 33. Redewettbewerb (Kuratorium "Jugendredewettbewerb Österreich") im Landhaus in Linz teil und sprach zum Thema "Was heißt christlich leben?" Dabei erreichte ich den 1. Rang und damit den Landessieg. Durch den Vorsitzenden der Jury wurden die Weichen zum Beruf der Religionslehrerin gestellt. Heute weiß ich, dass der Ruf dieses Menschen: "Sie müssen Religionslehrerin werden!", meine Berufung geworden ist.

Es ist mein Leben, religiöse Inhalte und Botschaften mit Begeisterung und Ergriffenheit zeitgemäß "über die Bühne" zu bringen, damit Kinder und Jugendliche lernen mit beiden Beinen in der Welt und dem Herzen im Himmel zu stehen.

Bartolo Longo - ein Leben voller Leidenschaft für Mensch und Gott

Im Juli 2016 wurde ich in das Organisationsteam für das Mysterienspiel 2017 geholt. Da ich die Biografie Bartolo Longos und seinen Wirkungsbereich Pompeji kannte, wurde ich mit der Aufgabe betraut, sein Leben in spielbare Rollen und Szenen zu fassen.

Während des Schreibens liefen die Szenen wie ein Film im Kopf ab. So war es naheliegend, dass ich die Leitung der Proben und die Auswahl der Kostüme etc. übernahm.

Neben der Inszenierung ist das Interesse an der Botschaft aus dem Leben Bartolo Longos eine Herausforderung der besonderen Art. Von 1841 bis 1926 lebte der Advokat, Erzieher, Rosenkranzbruder, Bauherr der Basilika von Pompeji, Gründer von Schulen für die Kinder der Strafgefangenen,... Vom Satanspriester zum Seligen spannt sich ein sehr weiter Bogen über seinem Leben.

Was ist nun die Botschaft vom " Advokat Gottes"
"Der Mensch wird am DU zum ICH"
(Martin Buber)

Das Zitat von Martin Buber fasst die Botschaft des Stückes zusammen. Es geht um Beziehungen, die unser Leben formen. Die Hinwendung auf ein DU hat Folgen. Sie macht etwas lebendig oder verhindert etwas. Das ist entscheidend. Das erste DU findet Bartolo Longo in seiner Familie. Sie formt ihn heran zu einem Jungen, den das Vertrauen seiner Mutter zur Heiligen Maria sowie ihre liebevolle Unterstützung der Bettler prägen.

Die Freunde werden zum DU für achtsamen Umgang miteinander, das spirituelle DU sind die Priester. Ihr gemeinsames DU ist Gott.

Auf der Bühne wird sichtbar, dass Glaube in lebendiger Beziehung gelebt wird. Das Gebet wird in direkter Rede zu Gott gesprochen. Dieses Naheverhältnis zu Gott führt zur Selbsterkenntnis, zum Schutz vor schlechten Einflüssen, zur Erfüllung des Lebens und schließlich zum Wohle für Bartolo Longo persönlich und später für Kinder und Erwachsene in Pompeji.

So ist es logisch, dass dieses lebendige DU ein Bild braucht, in dem sich diese Erfahrungen bündeln. Da kommt das Bild der Heiligen Maria gerade recht. Liebe, Geborgenheit und Mütterlichkeit schaffen noch tieferes Vertrauen in die Gottesbeziehung.

Das Gebet wird zum emotionalen Dialog mit Gott und der Gottesmutter. Sie ist im Stück die Brücke zu Gott. Gott kommt dem Menschen durch Maria in allen menschlichen Dimensionen entgegen. Und Unmögliches wird möglich. Ein mittelloser Anwalt baut eine Kirche – die päpstliche Basilika für 6000 Menschen.

Über diese Brücke bahnt sich der Lebensstrom der besonderen Beziehung zwischen Himmel und Erde. Wer sich von diesem Strom erfassen lässt, wird geformt an der liebevollen Hand Mariens und wird zum Advokat Gottes, wie Bartolo Longo.

"Bartolo, seit dem Bau der Kirche scheint der Himmel
über Pompeji offen zu stehen",
Marianna de Fusco.

 

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